Sommerhitze
Der Sommer brennt aufs Dorf.
Die Fenster haben die Augen geschlossen,
verwehren der Sonne den Einlass,
die Rot lodernd den Himmel färbt,
sich auf Häuser aus Stein und Lehm stürzt
und Gärten voller Verheissung ausglüht,
aus denen betörende Düfte strömen.
Menschen und Tiere sind vor der Gluthitze
hinter die lichttrunkenen Mauern geflohen.
Es gilt auszuharren
im Nichtstun, im Einerlei, im Sinnieren.
Erst am Abend beginnt wieder die Arbeit.
Erst mit den wachsenden Schatten,
erst mit dem aufkommenden Wind
wird es kühler.
Wenn die Farben verblassen,
weicht die Betäubung, erwachen neue Kräfte.
Das Dorf beginnt wieder zu leben.
Der Maler räumt das Feld,
er hat sich dem zerfliessenden Licht
der gleissenden Sonne verschrieben.
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