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Brücken

Klar Schiff machen, bekannte Ufer verlassen, neue Ziele ansteuern, heisst nicht, das Geläufige für wertlos halten. Manchmal muss man sich vom Gewohnten trennen, um den eigenen Weg zu finden. Weggehen bedeutet nicht, die Brücken hinter sich abbrechen. Werden Brücken zerstört, gehen auch Beziehungen verloren. Die Gemeinschaft, jede Art von Austausch findet dann ein Ende. Wo es keine Vertrautheit gibt, verkümmert das Leben. Im böswilligen Trennen keimt Feindschaft.
Hier überspannt der kühne Steg gemächlich fliessendes Wasser. Bei Unwetter kann es aber zum reissenden Fluss anschwellen. Dann wird die Brücke lebensnotwendig. Brücken sind ein Zeichen für Verlässlichkeit. Sie sind wie gute Freunde, die uns in schwierigen Situationen das Vorwärtskommen oder das Rückkehren ermöglichen.

Kurt Haberstich
freier Autor / Schriftsteller
www.kurthaberstich.ch